Trials
Entnommen von der Homepage www.abcdev.de
Allgemeines
Die folgenden, sehr kurzen Beschreibungen über das grundlegende
System der Trials sollen dem Besucher helfen, den Ablauf eines solchen
Wettbewerbs zu verstehen.
Für jeden Durchlauf ist eine Zeitbegrenzung gesetzt. Die einzelnen
Aufgaben variieren in den Klassen:
Klasse 1: Anfänger (Trialregeln)
Klasse 2: Fortgeschrittene (Trialregeln)
Klasse 3: Offene Klasse
Die Parcoursgestaltung richtet sich nach dem jeweiligen Gelände.
Der Lauf ist in Abschnitte unterteilt, wobei jedem eine bestimmte
Punktzahl zugeordnet ist.
Außer bei Outrun und Lift werden die Spurabweichungen der Schafe
von der gedachten Linie mit Punktabzügen geahndet, beim Outrun wird
die Art und Weise des Hundes, zu den Schafen zu gelangen, bewertet. Der
Richter muß dabei alles in Betracht ziehen, z.B. das Verhalten der
Schafe und ihre Reaktionen auf das Umfeld; er muß die Schafe und den
Hund beurteilen und erkennen, wem Fehler anzulasten sind.
Der Richter entscheidet über Punktabzug oder Disqualifikation, wenn
ein Hund schnappt oder sogar ein Schaf greift. Ein Biß kann
ungerechtfertigt sein, wenn z.B. das Temperament mit dem Hund durchging.
Der Hund sollte die Schafe vom ersten Augenblick an, wenn er sie in
Bewegung bringt, unter Kontrolle haben: streng, aber ohne sie zu
ängstigen. Diese Methode der ruhigen, souveränen Arbeitsweise ist
dem Border Collie eigen, dem einen mehr, dem anderen weniger, und der
Zuschauer wird sehr bald herausfinden, welcher Hund mit dieser ausstrahlenden
Gabe gesegnet ist, auf die Schafe Ruhe und Sicherheit zu übertragen.
Wenn die Schafe sich gut treiben lassen und sie die Hindernisse des
Parcours erfolgreich passieren, heißt das nicht unbedingt, daß
die volle Punktzahl angerechnet wird. Dies hängt davon ab, ob von einem
Tor zum anderen eine gerade Linie gewahrt wurde. Ein Abweichen von dieser
geraden Linie wird bestraft. Die Schafe sollen in ruhiger,
gleichmäßiger Weise über den Parcours getrieben werden.
Anhalten oder Fortlaufen, sowie zu hastige oder schlampige Arbeit des Hundes
kosten Punkte.
Unbedingter Gehorsam und gute Ausbildung sind für präzise
Arbeit auf dem Parcours notwendig. Das Mißachten von Befehlen
oder ein übermäßiges Korrigieren durch den Hundeführer
bedeuten Punktabzug.
Zur Schonung der Schafe erhält jeder Teilnehmer neue Tiere. Schafe,
die den Anforderungen des Wettkampfes nicht gewachsen sind, werden markiert,
aussortiert und am nächsten Wettkampftag nicht mehr eingesetzt.
Die einzelnen "Stationen" des Parcours
- beschrieben für die offene Klasse (Klasse III)
Der Outrun - Hinauslaufen zum Einholen der Schafe
Der Handler (Hundeführer) stellt sich mit seinem Hund an den
dafür bestimmten Pfosten und wartet auf die Freigabe der Schafe am
anderen Ende des Parcours.
Sind die Schafe fertig zur Freigabe, schickt
er seinen Hund rechts oder links im großen Bogen hinaus bis hinter die
Schafe. Dort verhält der Hund in gutem Abstand zu den Tieren, ohne sie zu
beunruhigen, und wartet auf das nächste Kommando.
Der Outrun des Hundes soll möglichst weit sein, um gut hinter die
Schafe zu kommen, ohne sie aufzuregen. Der Hund soll den Schafen aber die
Möglichkeit nehmen, zum Pferch zurück zu laufen, in
welchem sich der Rest der Herde befindet.
Punkte werden abgezogen, wenn der Hund zu eng um die Schafe herum oder aber geradewegs
auf sie zuläuft, und auch, wenn der Bogen zu weit gelaufen wird. Beginnt
der Hund seinen Hinauslauf auf der linken Seite, kreuzt dann vor den Schafen auf
die rechte Seite, gilt auch das als schwerer Fehler. Der perfekte Outrun bedarf
nur eines Kommandos. Wird der Hund durch zusätzliche Befehle dirigiert, werden
Punkte abgezogen. Das Gleiche gilt auch für ein zu frühes Anvisieren
der Schafe und Anhalten des Hundes. Ein Weiterlaufen an den Schafen vorbei und
ein mehrfaches Zurückbefehlen bedeuten ebenfalls Punktabzüge.
Der Lift- das Aufnehmen und ln-Bewegung-Setzen der
Schafe
Ist der Hund in gutem Abstand direkt hinter den Schafen
angekommen,verhält er dort stehend oder liegend und läßt
die Schafe seine Gegenwart wahrnehmen. Dann geht der Hund unbeirrt und in
gleichmäßig ruhigem Tempo auf die Schafe zu, damit sie sich langsam
in möglichst gerader Linie über den Parcours zum Handler hin
bewegen.
Diese Aufgabe ist sehr wichtig. Der ganze Lauf kann durch zu
rasches Annähern des Hundes an die Schafe verdorben werden. Schafe sind
sehr feinfühlige Tiere und sie sehen ihre einzige Rettung vor Gefahr in
der Flucht.
Ein langsamer, zögernder, oder auch ein zu abrupter Lift,
zu viele Aufforderungen, die Schafe in Bewegung zu setzen, werden vom Richter
abgewertet.
Der Fetch - das Holen der Schafe zum Handler
Der Hund soll die Schafe auf einer möglichst geraden Linie durch das
Einholtor (Fetchgate) zum Handler bringen.
Jede Abweichung von der geraden Linie beim Holen, jedes abtrünnige
Schaf, das den Durchgang durch
das Einholtor verpaßt, bedeutet Punktverluste. Je weiter die Schafe bei
dieser Aufgabe von der erwünschten geraden und schmalen Linie abweichen,
um so größer wird der Verlust der Punkte.
Hat der Hund die Schafe
zum Handler gebracht, muß er sie möglichst geschlossen um den
Handler herumtreiben. Ein zu weites, wie auch ein zu enges Herumtreiben,
das die Schafe vor den Handler in den Parcours laufen läßt,
ist nicht Ziel der Aufgabe.
Der Drive - das Treiben vom Handler weg
Der Hund soll die Schafe vom Handler weg zum ersten Treibtor
(Drivegate), durch dieses hindurch, quer über den Parcours durch das
zweite Treibtor und zurück zum Trennungsring treiben.
Wie beim Holen,
so wird auch beim Weg- und Quertreiben über120 m bis durch jedes Tor
eine gerade Linie und jeweils direkt dahinter eine knappe, saubere Wendung
gewünscht. Eine gerade Linie soll auch vom zweiten Treibtor zurück
in Richtung Handlerund zum Sortierring gewahrt bleiben.
Punkte gehen bei Fehlern, ähnlich wie beim "Fetch", dem Holen der
Schafe, verloren.
Der Shed - das Trennen der Schafe in 2 Gruppen
Die Schafe werden vom letzten Treibtor geradewegs zum markierten Trennungsring
(Shedding ring) getrieben. Der Handler darfjetzt seinen Platz am Pfosten
verlassen und muß mit Hilfe des Hundes eine vorher festgelegte Anzahl
Schafe abtrennen.
Durch vorsichtigen Druck wird eine Lücke geschaffen.
Hund und Handler (Hundeführer) stehen sich dabei an zwei Seitender
Schafgruppe genau gegenüber. Dann ruft der Handler den Hund in die
Lücke hinein. Mit einem Schritt in die Richtung der gewünschten
Gruppe signalisiert er dem Hund, welche Gruppe er jetzt treiben soll.
Der Hund kontrolliert die abgetrennten Schafe. Damit beweist er seine
Fähigkeit, einzelne Tiere von der Herde wegzunehmen und fortzutreiben,
wenn das bei der täglichen Arbeit oder in einem Notfall notwendig werden
sollte.
Das Trennen geschieht innerhalb des Ringes. Bewegen sich die Tiere
während des Trennvorganges außerhalb des Ringes, gehen Punkte
verloren.
Erst, wenn der Trennvorgang vorbei ist, können auch die
zurückgelassenen Schafe den Ring verlassen.
Punkte werden abgezogen:
- wenn der Handler die Trennung mehr oder weniger alleine vollzieht
- wenn er eine gute Gelegenheit zum Trennen verpaßt
- wenn der Hund das Kommando, für den Trennvorgang zwischen die Schafe
zu kommen, nicht befolgt, oder,
- wenn er die abgetrennten Schafe nicht
kontrollieren kann.
Nach dem Trennen soll der Hund die Schafe wieder im Ring versammeln und
innerhalb des Ringes halten, bis der Handler zum Pferch gegangen ist und
ein weiteres Kommando gegeben hat.
Der Pen - das Einpferchen
Sobald der Handler den am Pferchtor
(Pen) befestigten zwei Meter langen Strick in die Hand genommen hat, darf er
ihn bis zum Abschluß des Einpferchens nicht mehr loslassen.
Er
öffnet das Tor und gibt dem Hund den Befehl, die Schafe zum Pferch zu
treiben.
Beim Einpferchen soll der Hund die Arbeit leisten, doch der
Handler darf ihm dabei assistieren, ohne die Schafe zu berühren.
Das Tor wird nach dem Einpferchen geschlossen.
Das Single - das Abtrennen eines einzelnen Schafes
Die Schafe werden aus dem Pferch zurück in den Shedding Ring getrieben.
Der Handler muß jetzt mit Hilfe des Hundes ein einzelnes
Schaf abtrennen.
Die Vorgehensweise entspricht dem Shedding.
Das Trennen geschieht innerhalb des Ringes. Bewegen sich die Tiere
während des Trennvorganges außerhalb des Ringes, gehen Punkte
verloren.
Erst, wenn der Trennvorgang vorbei ist, können auch die
zurückgelassenen Schafe den Ring verlassen.
Punkte werden abgezogen:
- wenn der Handler die Trennung mehr oder weniger alleine vollzieht
- wenn er eine gute Gelegenheit zum Trennen verpaßt
- wenn der Hund das Kommando, für den Trennvorgang zwischen die Schafe
zu kommen, nicht befolgt, oder,
- wenn er das abgetrennte Schaf nicht
kontrollieren kann.
Mit dem Abtrennen und der deutlichen Kontrolle des einzelnen Schafes durch
den Hund ist der Lauf beendet.